Zur Freude aller wurde die gute alte Tradition nun wieder mit Leben erfüllt. Passend zum 21. bundesweiten Vorlesetag hatten die Schüler der 4a und 4b am vergangenen Freitag aber keine Lieder oder Musikstücke mitgebracht, sondern Märchen und Fabeln, die sie den Senioren des Kreisaltenheims Grabenstätt und des Grabenstätter Senioren- und Pflegeheims in der Au vorlasen. Ob „Der Rabe und der Fuchs“ von Gotthold Ephraim Lessing, „Der Fuchs und der Storch“ sowie „Die beiden Frösche“ des griechischen Fabeldichters Äsop oder „Die Sterntaler“, „Der süße Brei“ und „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, die Altenheimsbewohner waren von den Lesekünsten und der Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit der Kinder hellauf begeistert. „Schön habt ihr gelesen“, lobte eine Bewohnerin eines Sitzkreises im Erdgeschoss, nachdem der Applaus verklungen war. „Man kann ja nicht den ganzen Tag auf dem Zimmer fernsehen, es ist wichtig, dass man unter die Leute kommt und sich etwas rührt“, freute sich eine weitere Seniorin über die Abwechslung. Eine andere Dame appellierte an die Viertklässler: „Lesen ist ganz wichtig für alles, das müsst ihr unbedingt weiterhin tun und nicht nur mit dem Handy spielen“. Auch in den anderen Seniorengruppen des Kreisaltenheims zauberten die Schüler den Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht. Nicht mehr so mobile Bewohner wurden im Beisein von Michaela Hillebrand, Leiterin der Sozialen Betreuung, auch auf ihren Zimmern besucht. „Meine Schüler haben ihre Texte fleißig geübt und trotzdem waren sie etwas nervös, weil sie nicht wussten, was sie genau erwartet und wie die älteren Menschen reagieren“, betonte die Klassenleiterin der 4b Michaela Mannhardt. Das Eis sei aber schnell gebrochen gewesen und die Schüler hätten ihre Hemmungen schnell abgelegt und seien beim Vorlesen immer selbstbewusster geworden. Die Vorlese-Premiere kam auf beiden Seiten so gut an, dass es sehr wahrscheinlich zu einer Neuauflage kommen wird, spätestens beim nächsten bundesweiten Vorlesetag am 21. November 2025. Seit 2004 hat sich der bundesweite Vorlesetag auf gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung zu Deutschlands größtem Vorlesefest entwickelt und ist ein öffentliches Zeichen, mit dem man alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für das Vorlesen begeistern und motivieren will. Millionen von Kindern ermöglichte man schon den Zugang zu spannenden Geschichten. Beteiligten sich zu Beginn gerade einmal 1.900 Menschen, so zählt man mittlerweile über eine Million Teilnehmende in ganz Deutschland. Die 21. Ausgabe stand heuer übrigens unter dem Motto „Vorlesen schafft Zukunft!“ mmü